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Digitale Versicherer und InsurTechs - eine Gefahr?


Ein Vergleich - Ausland vs. Deutschland


Künstliche Intelligenz per se ist in der Versicherungsbranche schon lange kein Neuland mehr. Nicht nur die Einsparung von Kosten stellt sich als nennenswerter Vorteil heraus, sondern auch die bessere Vorhersage von Risiken und ein besseres Kundenverständnis wird von KI-Systemen geleistet. Nichtsdestotrotz gehen die deutschen Versicherer das Thema KI noch sehr vorsichtig an – anders als Startups aus dem Ausland, die bereits viel weiter zu denken scheinen.


So zum Beispiel das Startup Acko General Insurance aus Indien, das regelmäßig unter den Top-Startups auf LinkedIn gelistet wird und Amazon als Partner gewinnen konnte. Acko ist schon 2016 als erster digitaler Versicherer in Indien gestartet und hat dem Versicherungswesen seither mithilfe von Technologie ein Make-over verpasst. Zum Angebot von Acko gehören maßgeschneiderte Preise, Sofortpolicen, superschnelle Schadenregulierungen und außergewöhnliche Produkte wie etwa das Mikro-Versicherungsprodukt Ola Trip Insurance zur Versicherung von Taxifahrern.


Doch digitale Versicherung kann Deutschland heute auch schon. Als Zielgruppe sprechen digitale Versicherer meistens bewusst Millenials an, die mit der Digitalisierung aufgewachsen sind und die eine gewisse Technikaffinität auszeichnet. Auf Versicherungsangebote und deren Verwaltung per App zugreifen zu können, gilt als Must-have. Außerdem ist ein klarer Trend zu On-Demand-Lösungen zu erkennen: Vertragsabschlüsse in Echtzeit am Point of Sale, sowie Flexibilität bei der Vertragsdauer zählen digitale Versicherer als ihre Vorteile auf. Einen interessanten Beitrag zu aktuellen Startups, die diesen Weg in Deutschland gehen, liefert die 10. Podcast-Folge von Munich Startup.



Künftige Herausforderungen, die lieber schon heute angepackt werden sollten


Eine Bitkom-Studie aus dem letzten Jahr zeigt, wie sich die Befragten die Versicherungswelt im Jahr 2030 vorstellen*. Erschreckende Erkenntnisse aus der Befragung sind, dass jeder zweite der Meinung ist, dass deutsche Versicherer gegenüber ausländischen Konkurrenten verlieren und sogar, dass zahlreiche traditionelle Versicherer bis 2030 vom Markt verschwunden sein werden. Die Befragten erwarten mehr und individuellere Angebote sowie flexible Vertragslaufzeiten. Die Bekanntheit einer Marke wird außerdem als genauso wichtig bewertet wie eine App, mit der Anfragen komplett digital abgewickelt werden können. Persönliche Beratungen und Niederlassungen vor Ort werden dagegen eher nichtig. Vieles davon bieten digitale Versicherer bereits an. Unsere These ist, dass diese Veränderungen schon in fünf Jahren für Verwerfungen im traditionellen Versicherungsmarkt greifen, und dass die Studie nicht erst für 2030 eine große Bedeutung hat.




Aus Herausforderungen Chancen machen


Was tun, um in den nächsten fünf Jahren nicht vom Markt zu verschwinden? InsurTechs stellen nicht nur eine große Konkurrenz dar, sondern bieten traditionellen Versicherern auch viele Möglichkeiten sich neu zu erfinden und im 21. Jahrhundert anzukommen. Ihre Expertise und ihre Plattformen sind dabei der Schlüssel, um neue Produkte und neue Ideen zu entwickeln, um sich in den Kunden von heute hineinzuversetzen und seine Bedürfnisse zu verstehen. Ebenfalls hilfreich bei dem Schritt hin zur digitale(re)n Versicherung sind Beratungsfirmen wie Adesso und Synpulse. Mit dem Know-how von InsurTechs und Consulting-Firmen steht dem (weiteren) Erfolg nichts im Weg. Doch der Zeitpunkt zum Handeln ist jetzt, morgen könnte eventuell schon zu spät sein.


Zukünftig werden Sie weitere Artikel zum Thema eHealth und IT in der Versicherungsbranche hier auf unserem Blog finden.





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